Zwei Spenger Eigengewächse wollen künftig etwas kürzertreten
Justus Aufderheide (Jg. 1998) und Philipp Holtmann (Jg. 1997) haben sich im Kindergarten kennengelernt und spielten dann in der damals neu eingerichteten Mini-Mannschaft zusammen Handball. Sie haben seither alle Spenger Jugend- und Männermannschaften durchlaufen und gehören seit der Saison 2018/19 fest zum Drittliga-Kader des TuS Spenge, in dem sie sich durch gute Leistungen ihre Spielanteile gesichert haben, Philipp Holtmann auf der Linksaußenposition und Justus Aufderheide als Allrounder in der Abwehr und im Rückraum. Obgleich im besten Handballalter, wird sich das ab der kommenden Saison aller Voraussicht nach ändern. Unabhängig voneinander haben sie entschieden, dass sie mehr Zeit für ihre berufliche Weiterentwicklung und für ihr Privatleben haben möchten.
Philipp Holtmann, Physiotherapeut und Osteopath, plant auf mittlere Sicht sich selbstständig zu machen: »Viermaliges Training unter der Woche wird dann nicht mehr möglich sein. Ich habe dem Verein viel zu verdanken und möchte dem Verein und den Mannschaftsverantwortlichen durch meine frühe Entscheidung Planungssicherheit geben.«
Justus Aufderheide, der gerade seine Referendarausbildung abgeschlossen hat, möchte sich in den nächsten Jahren auf seine künftige Tätigkeit als Gymnasiallehrer konzentrieren. »Bei mir haben sich die Prioritäten etwas verschoben. Für mich ist der Aufwand, den ich für das Handballspiel treiben muss, sehr groß, für meine Gefühle inzwischen etwas zu groß. Ich möchte noch einige (längere) Reisen unternehmen und mein Privatleben etwas flexibler gestalten können.«
Philipp Holtmann und Justus Aufderheide für den TuS in Aktion
Beide Spieler räumen ein, dass sie als Spenger Eigengewächse bei der Identifikation der Zuschauer mit »ihrer« Mannschaft sicherlich eine besondere Bedeutung besitzen, verweisen aber darauf, dass neue Talente nachrücken, die ihre Rolle übernehmen können.
Der beim TuS Spenge nach der vergangenen Saison erfolgte Trainerwechsel hat bei den Überlegungen weder bei Justus Aufderheide noch bei Philipp Holtmann eine Bedeutung gehabt. Ganz mit dem Handball aufhören wollen beide nicht. Ab der kommenden Saison wollen sie – Stand jetzt – in der Oberligamannschaft des TuS Spenge auflaufen. Und wenn in der Drittligamannschaft Not am Mann ist, würden sie sicherlich für ein oder zwei Spiele wieder einspringen.
Teammanager Marcel Ortjohann: »Ich erinnere mich sehr gut daran, wie Justus und Philipp seinerzeit in den Kreis der ersten Mannschaft aufgenommen wurden. Sie haben sich mit vollem Engagement und riesigem Ehrgeiz als ganz junge Spieler ins Team gespielt und maßgeblich für die steigende Identifikation des Umfelds mit der ersten Herrenmannschaft gesorgt. Leider verändern sich im Leben die Prioritäten von Zeit zu Zeit. Es wird eine große Aufgabe für uns sein, diese Lücke zu schließen. Justus und Philipp werden beide ihren Weg gehen und sind noch jung. Aus diesem Grund würde ich nicht ausschließen, dass es zu einem Wiedersehen kommen kann.«
Der Vereinsvorsitzende Horst Brinkmann, der die beiden Eigengewächse seit frühester Jugend kennt und ihre Entwicklung mit begleitet hat, tut sich mit den Entscheidungen der beiden natürlich schwer. »Ich habe Justus und Philipp noch einige Jahre als Spieler in der Drittligamannschaft gesehen. Sehr schade! Aber letztlich muss man solche Entscheidungen respektieren.«